„Ähem… Hallo?“ Der Hobbitfrau erscheint ihre eigene Stimme ungewohnt dünn und fremd in dieser großen Halle. Die Bäuerin schließt mit einiger Kraftanstrengung das große Eingangstor hinter sich. Ihre Augen gewöhnen sich nur langsam an das Dunkel der Halle. Sie muss unwillkürlich an vergangene Zeiten denke, als ihre Augen in einem dunklen Hobbitbau grün von Blau unterscheiden konnten. Als ein Schild „Betreten verboten“ noch ausreichte vorwitzige Hobbitkinder vom Versteckspiel im eigenen Garten abzuhalten. Als die öffentlichen Ackerflächen des Auenlandes noch von Hobbits genutzt wurden- und nicht von Ausländern platt getreten. Und nun ist sie hier. In der Fremde.
Es hatte im Adler in Michelbinge begonnen. Ein paar dunkle Biere, ein paar zu viele von diesen Gesprächen mit Stadtbewohnern, die immer den gleichen Wortlaut zu haben schienen. Und plötzlich stieg das Gefühl in ihr auf, dass es mehr geben müsse. Dass da noch eine Welt sein müsse, in der all die Menschen, Elben und … sie rümpfte die Nase bei dem Gedanken… Zwerge zuhause waren. Ein Ausland. Natürlich hatte sie immer gewusst, dass es das Ausland gäbe, doch heute Abend, als der junge Schwarzhain ihr zum hundertsten Male von seinem schlechten Abschneiden beim Braufest vorjammerte, kam der alten Hobbitfrau zum ersten mal der Gedanke, dass sie dorthin gehen könnte. Nur, um mal zu gucken. Und in just diesem Moment betrat Biandriel den Adler.
„Ich…“ Halifonsa sammelt sich. Ein Hobbit, eine Bardin, warum bin ich so schüchtern? Mit voller, von einem Leben mit Bier und Pfeifenkraut gezeichneten Stimme fährt sie fort: „Ich bin Halfonsia. Biandriel schickt mich!“
*Ich würde meinen Einstieg in euren Kreis gerne erzählerisch gestalten. Also hier eine Einladung an alle Sippenmitglieder Halifonsa direkt kennen zu lernen: steigt in ihre Vorstellung mit ein *
Luhka Ratsmitglied
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Thema: Re: Halifonsa Wurzel 11.11.10 23:33
Luhka hörte eine fremde Stimme in der Halle, erst zart und unsicher, dann aber fand sie die Sicherheit wieder. Es war eine angenehme, aber rauhe Stimme und dem Akzent nach zu Urteilen, müsste es sich um einen Hobbit handeln. Hobbit......oh nein sie hatte einen leckeren Kuchen aufs Fensterbrett zum Abkühlen gestellt, sie wollte die Zeit nutzen, in der Bina Nimmersatt nicht im Hause war. Nichts war vor ihr sicher.Lange konnte sie nicht mehr fort sein, doch zuerst gebot es die Höflichkeit den Neuankömmling zu begrüßen. Mit festen Schritten betrat sie die Halle und erblickte vor dem Kamin eine kleine Gestalt,eingehüllt in einen Reisemantel. Das Licht des Feuers spiegelte sich in ihren Augen, die neugierung unter der Kapuze hervor blickten.
"Ich grüße euch" Luhka nickte kurz mit dem Kopf" mein Name ist Luhka und ich heiße euch herzlich willkommen bei uns. Möchtet ihr nicht ablegen und vielleicht können wir ja bei einem Pfeifchen über euer anliegen beraten. Die anderen werden sicher auch bald da. "
Nervös schaute sie zur Tür und lauschte, ob nicht stampfende Hobbitschritte zu hören waren, welche die Ankunft von Bina verraten würden. War da nicht etwas....oder waren es die Zweige der alten Eiche, die im Winde gegen die Scheiben klopften.
" Verzeiht wenn ich euch kurz alleine lasse,nehmt doch bitte Platz, ich bin gleich wieder bei euch. Eine dringeliche Angelegenheit velangt meine Aufmerksamkeit"
langsamen Schrittes ging sie aus der Halle Richtung Küche....bis sie aus dem Blickfeld von Halifonsa war.....dann begann sie zu rennen
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 12.11.10 1:04
Die freundliche Begrüßung hatte der alten Hobbitfrau ihr Selbstbewusstsein zurück gegeben. Die Menschenfrau war zwar ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war, aber Halifonsa nahm es ihr nicht übel: sie kannte sich mit Menschen aus. Rose Butterbier hatte ihr einiges erzählt und die musste es wissen, denn sie war die Nichte dritten Grades von Mütterchen Bina, die bei Menschen gearbeitet hatte. Menschen waren immer in Eile.
Halifonsa sah sich um: Eine Halle, halbdunkel, Tische, Bänke und… sie schloss die Augen: eine Küche. Die grauharige Hobbifrau hatte zwei Generationen Hobbits bekocht und folgte nun ihrer Nase. Tatsächlich: ein Herd, Töpfe, Pfannen und, das wichtigste, eine Speisekammer. Halifonsa schnaufte ein weiteres Mal, als sie die Kammer öffnete. Pferdevolk. Doch Eier und Schinken gab es selbst hier.
Mit einigen Holzbrettern und einer dampfenden Pfanne kehrte sie in die Halle zurück, deckte einen der langen Holztische und begann zu essen. Vernünftiges Bier hatten die Pferdeleute jedenfalls nicht. Vielleicht könnte sie da aushelfen.
Talimar Treuer Gefährte
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Thema: Re: Halifonsa Wurzel 12.11.10 1:41
Just in diesem Augenblick trat Tramor ein stattlicher Elbenjäger in die Hallen ein.*Hehe Luhka wird doch nicht kochen für uns-wir waren doch garnicht verabredet*.Tramor ging in die Küche*Huch was flitzt den zwischen meinen Beinen-ein Hobbit*.Man wen hat den Luhka jetzt schon wieder eingeladen-wir wollten uns doch einen schönen Abend machen.
Der Hobitt guckt aber ängstlich.Hey vor mir brauchst du keine Angst zu haben.Wer bist du und was ist dein Begehr?
Ach du bist Halifonsa- da werde ich dich mal willkommen heissen.Du sagst du bist hier mit jmd. befreundet?Ok dann bist du auch mein Freund.
Kommt lass die Kocherei und wir setzen uns gemütlich ans Feuer.*Hier trink mal nen echtes Elbenbier mit mir*.
Luhka-wo die nu wieder steckt-ich muss ja nu nicht Stunden mit dem Hobitt alleine hier rumsitzen?
Aber egal es gilt noch ein paar Flaschen Bier zu kopfen.
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 12.11.10 2:36
Das Eichhörnchen, draußen auf dem Baum, lauschte aufmerksam den Stimmen, die innerhalb des Hauses gesprochen wurden. Durch ein Fenster konnte es sogar einen schnellen Blick erhaschen. Erst auf die Fensterbank, auf den Kuchen und dann, in der Tiefe des Raumes, auf mehrere Personen. Es verstand nicht, was die Menschenfrau und der Hobbit sprachen, doch alleine die Gestik und Körperhaltung der beiden bedeutete: Jemand fremdes hat das Haus betreten, gleichwohl in guter Absicht. Gebannt starrte das kleine Tier durch das offene Fenster. Was passierte da? Die Hobbitfrau kommt, die Menschenfrau kommt. Die Menschenfrau geht, die Hobbitfrau geht auch. Die Hobbitfrau kommt mit Essen wieder - und dann kommt auch noch ein Elb dazu! Die kleinen Augen des Tieres wurden riesig, welch hektisches Treiben! Es konnte die Situation nicht richtig deuten und so tat es, was es schon die letzten Male in einem solchen Moment tat.
Rennen. Sprinten und Springen. So schnell es konnte. Das Eichhörnchen schnellte los, sprang über Mauern, Steine und kleine Flüsse. Rannte, als wenn sein Leben davon abhing. Dabei wurde alles nebensächlich: Sein Zuhause, seine Artgenossen, die gesammelten Eicheln. Schnell musste es gehen, direkt und ohne Umwege, das Ziel stets im Blick: Ethriana musste aufgesucht werden. Eine Menschen-Kundige, die in Eriador so manchen Ruf erlangt hat. Die Hobbits nennen sie "die Verbündete der Grenzer", die Menschen im Breeland "die Verteidigerin des Breelandes". Ihre Taten, insbesondere zu Zeiten der Belagerung Brees und Buckelstadts durch Räuber, Halborks und Bilwisse, hatten Ihr bisweilen großen Respekt eingebracht. Zu ihr hatte das Eichhörnchen großes Vertrauen, schließlich wurde es von ihr seit Wochen umsorgt, nachdem Ethriana und Radagast, der Braune, mehrere Tiere vor der Verderbnis Agamaurs gerettet hatten. Ethriana ist ebenfalls Mitglied der Sippe und ein fremdes Gesicht im Sippenhaus - das musste das Eichhörnchen sofort berichten!
Nicht viel später erreichte es Ethriana dort, wo es sie instinktiv vermutete: In Beutelsend. Dort saß sie auf einem Hocker und rauchte genüßlich ein Pfeifenkraut, während die Sonne langsam über dem Auenland unterging. Die Abendsonne tauchte die Smials hinter ihr in ein beruhigend wirkendes orange-rotes Licht. Trotz der Wirren dieser Tage gönnte sich die Kundige aus dem Breeland diese Momente der Ruhe. Lediglich eine Person konnte diese Umgebung wohl nicht zu schätzen lernen: Lobelia Sackheim-Beutlin. Sie stand vor Bilbo Beutlins Smial, mürrisch wie immer.
Heute sah sie noch ein wenig mürrischer als sonst aus. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete Ethriana schon seit Stunden das Geschehen um sich herum. Unten am Festbaum tummelten sich viele, viele Hobbits, Menschen, Zwerge und Elben. Herbstfest. Dieses Jahr war es besonders schlimm. Bilbo Beutlin wusste schon lange vor diesem Tag, dass irgendwann der Eingang zur heimgesuchten Erdhöhle entdeckt werden würde. Er werde "diesen ganzen Hobbits noch eins auswischen, diesen Sackheim-Beutlins, Hornbläsers und wie sie alle heißen", hatte er damals noch gewettert. In den letzten Tagen verteilte Ohm Gamdschie Briefe, angeblich von Bilbo. Von Abenteuerlust getrieben wollten natürlich viele Feiernde herausfinden, was es damit auf sich hat. In dem Brief stand unter anderem, dass Lobelia Sackheim-Beutlin alles erklären könnte. Und so kam es, dass alle paar Minuten ein verwegener Abenteurer den Weg nach Beutelsend hinaufgeritten kam (manche stolperten auch stümperhaft über das Gras oder sprangen über Mauern). Was dann folgte, war immer gleich: Der Abenteurer hielt Lobelia einen Zettel hin, sagte, es handele sich um einen Brief von Bilbo Beutlin, diskutiert kurz mit Lobelia und marschiert daraufhin geradewegs wieder herunter zum Festbaum. Die Belästigungen, die Trampfelpfade - wer also könnte ihr die mürrische Laune verübeln?
"Narren!", dachte Ethriana bei sich. Wusste sie doch um die Rätsel, die Bilbo Beutlin schon während seiner Zeit hier im Auenland gerne stellte. Es würde sie nicht überraschen, wenn der Fund der Höhle mit anschließender Belästigung von Lobelia Sackheim-Beutlin genau so von dem alten Beutlin geplant wäre. Den meisten hier war wohl, ob der reichhaltigen Auswahl an Getränken (und den Aufnahmeritualen der Gasthausliga und der Bier-Genossenschaft), der einhundertundelfte Geburtstag Bilbos in Vergessenheit geraten. Ein sonderbarer Hobbit, dieser Bilbo.
Ein plötzlich auf ihren Schoß springendes Eichhörnchen riss sie unsanft aus ihren Gedanken. Es bewegte sich unruhig hin und her und deutete an, dass es eine Entdeckung gemacht hat. Es dauerte nicht lange, da hatte Ethriana auch schon verstanden. Schließlich trugen die langen Lehren bei Radagast Früchte und man durfte sie mit Fug und Recht gemeinhin als Freundin der Wildnis bezeichnen.
"So so, wir haben also Besuch", dachte sie bei sich. Den würde sie sich doch gerne einmal anschauen, immerhin ist das Eichhörnchen den ganzen Weg hierhin gekommen um davon zu berichten. Einen Moment ließ sie ihre Blicke noch über das Auenland und den Festbaum gleiten. Sie muss wirklich öfter hierhin kommen. "Wenn dieser Tage nur nicht soviel unserer Fähigkeiten gebraucht werden würd...", seufzte sie. Kurz darauf stand Ethriana auf, löschte die Pfeife und zupfte die Robe zurecht. Ein Blick glitt hinüber zu ihrem Pferd, welches in der Nähe wartete. Natürlich hatte es schon lange bemerkt, dass es bald losgehen würde. Die Kundige dankte dem Eichhörnchen, das vor ihr auf dem Hocker wartete und anschließend davon hastete. Wohlwissend, dass Ethriana ihren tierischen Begleiter für seine wertvolle Arbeit schätzt. Schon bald würde er zurückkehren und weitere Neuigkeiten bringen, wie schon so oft. Mal aus dem Auenland, mal aus dem Breeland - je nachdem, wo sich gerade etwas neues ereignet.
Schwungvoll glitt die Menschenfrau auf den Sattel ihres Pferdes und machte sich auf den Weg zum Sippenhaus. Wer dort wohl angekommen sein mag? Ein Hobbit, meinte das Eichhörnchen? "Dieser Tage sind die Hobbits ganz schön unruhig, das passt gar nicht zu dem sonst so gemütlichen Volk." Mit sorgenvollem Gesicht erreichte sie auch schon die große Oststraße, von hier an ging es schnell voran. Bald schon sollte Sie im Sippenhaus eintreffen...
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 12.11.10 11:01
"Hmm hier riecht es aber lecker ... lecker nach Kuuuchhhen!" schnuppernd hielt Bina ihre Nase in den Wind. "Oh da muss ich aber schnell nach Hause, Luhka hat bestimmt einen ihrer vortrefflichen Apfelkuchen gebacken. Den lass ich mir nicht entgehen." Mit riesigen Schritten und einem mal wieder knurrenden Bauch (was ja nicht wirklich was ungewöhnliches für Hobbits ist) rannte Bina zurück zum Sippenhaus. Luhka machte wirklich die besten Kuchen in der ganzen Gegend. Wobei Talimars Marmeladengebäck auch nicht von schlechten Eltern war und erst Grothis Erbsenpüree. Bina lief bei dem Gedanken, dass Wasser im Mund zusammen. Hätte jemand jetzt sie durch den Wald flitzen sehen, würde derjenige nie glauben, dass es sich um einen Hobbit handeln könnte. Doch Bina entwickelte immer wieder ungeahnte Kräfte, wenn es sich um Essen handelte. "So nur noch die Straße lang, ich kann das Sippenhaus schon sehen und dieser herrliche Duft ...". Mit einem riesen Krach prallte sie gegen die Eingangstür. "Mensch immer muss ich mich verschätzen, ich glaub ich brauche bald eine Brille!" Bina öffnete die Tür und sah ... eine unbekannte Person vor dem Kamin sitzen und auf dem Fensterbrett lag der duftende Apfelkuchen. Sie guckte wieder zu dem Neuankömmling, dann wieder zum Kuchen. Was sollte sie jetzt tun? Mit Erschrecken erkannte Bina das es sich bei dem Neuankömmling um eine Hobbitfrau handelt. "Oh nein, sie ist bestimmt auch schon ganz scharf auf den Kuchen!" Mit einer riesigen Selbstdisziplin rieß Bina sich zusammen und wie es der Höflichkeit gebietet, begrüßte sie die Neue. Den Kuchen jedoch ließ sie keinen Augenblick aus den Augen.
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 12.11.10 17:47
Grothardt schlich mehr als er ging durch die allzu bekannten Wälder rund um Buckelstadt und Hobbingen, als etwas wie der Wind an ihm vorbeirauschte.
"Was war das denn nun schon wieder!" grummelte er und ging weiter die Strasse runter in Richtung Sippenhaus. Er freute sich darauf nach so langer Zeit einmal wieder dort zu verweilen. Allzu lange war er südlich von Eregion unterwegs um dort der Grauen Schar zu helfen. Nun aber war er gleich wieder zu Haus.
"Ah, jemand bei uns muss etwas gebacken haben" es duftete wunderbar. Er trat näher an das Haus und sah den Kuchen auf der Fensterbank und auch das mal wieder jemand die Tür nicht geschlossen hatte.
"Tse, das werden die hier nie lernen, da wette ich drauf" dachte er als er nun endlich durch Tür ins Haus ging. Da wurde ihm auf einmal bewusst das er dort zur Zeit nicht alleine war.
"Bina... warst du das etwa grade im Wald, die da an mir vorbeigerauscht ist?" Grothardt wollte grade zu schimfen anfangen, als er die andere kleine Gestalt im Sessel sitzen sah. Neugierig ging er näher.
"Grüße euch werte Hobbitdame. Ich bin Grohtardt, seines Zeichen ein Mitglied der Vinya Arin. Sagt, was führt euch hierher?" machte eine gebührliche Verbeugung und wartete gespannt ab was kommen würde.
OOC: sei gegrüsst und ich hoffe wir werden etliche gemeinsame Abenteuer in Mittelerde bestehen.
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 12.11.10 19:46
Na sowas, war das nicht Ethriana´s Lieblings-Eichhörnchen, dass da gerade am Festbaum vorbei huschte? Ach und jetzt reitet Ethriana auch noch mit Ihrem treuen Pferd Richtung Michelbinge. Hmm....mir kommt es so vor, als ob ich etwas vergessen habe. Oh...jetzt fällt es mir ein, heute kommt ein neues Sippenmitglied und ich habe ganz vergessen Bescheid zu geben. Na dann eile ich mal schnell zu unserer Halle.
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 13.11.10 0:07
Halifonsa sah sich unbehaglich um. Plötzlich tauchten immer mehr Leute auf. Große Leute. Ein erleichterter Seufzer entfuhr ihr, als Binara die Tür zur Gildenhalle öffnete und nach einem düster wirkenden Jäger auch noch Biandriels bekanntes Gesicht erschien. Mit einem entschuldigenden Murmeln verließ sie ihren Platz vor dem Feuer und war froh dem seltsamen Elben zu entkommen, der tatsächlich versucht hatte sie zu einem Elbenbier zu nötigen. Mit Wein mochten sie sich auskennen, doch einen Elben Bier brauen zu lassen war, als wolle man einem Haarfuß das Bootfahren beibringen. Das gerade angekommene Hobbitmädchen war jünger als Halifonsa und sie überlegte, welcher Familie sie wohl abstammen mochte. „Der Tee ist fertig, der Kuchen auch! Kommt an die Tafel, es ist bereits über die Teezeit! Esst mit mir, damit ich mich euch vorstellen kann!“ Etwas steifgliedrig setzte Halifonsa sich an das Kopfende der Tafel und begann den Kuchen auf die ersten Teller zu verteilen.
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 15.11.10 12:02
Ficerath saß vor dem Kamin in der Eggenstrasse und starrte seine zerschlissene Robe an. Der Geruch von verbrannten Haaren hing in seiner Nase, sein Bart hatte doch sehr gelitten in den Auseinandersetzungen mit den Dienern des Auges. Missmutig nahm er Nadel und Faden in die Hand und begann an einem der kleineren Löcher am Ärmel zu flicken, während er leise vor sich hin fluchte.
"Wie soll ich das nur wieder zusammenflicken?", "Mit etwas Farbe wird es wohl nicht getan sein" "Alleine der Faden kostet mehr als ich in einem Jahr versaufen könnte und für ein ordentliches Schnitzel würde es auch noch reichen!" "Und zwar zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendessen", "Und auch noch für die Zwischenmahlzeiten, die die Hobbits so lieben" "Gorothúl, das wirst du mir bezahlen, jeden einzelnen Groschen!" "Und jedes einzelne Härchen werde ich dir eigenhändig wegsengen, für die Verwüstungen an meinem Bart!"
Die ungewohnte Handarbeit, vor allem aber das Fluchen machte Ficerath hungrig und er machte sich auf den Weg in die Küche.
Dort saß, nein schlief, ein kleines Hobbit Mädchen vor einer großen Tafel: Eier mit Speck, Erbsen in Minzsoße, Marmeladenbrote (angebissen), ein Brathuhn, Krüge mit Bieren der freien Völker und ein winziger Rest Apfelkuchen.
"Na das nenne ich mal eine Restepfanne"
Mit jedem Bissen der verschiedenen Speisen stieg Ficerath's Laune und zwischendrin gab es jeweils einen Schluck aus einem der Krüge. "Ich besorge mir einfach ein neue Robe und mach aus der Alten eine Vogelscheuche, genau, das mache ich" Mit einem großen Schluck leerte er den Krug mit dem Zwergen Bier und beim Absetzen entfuhr ihm ein gewaltiger Rülpser.
"Ooops, Entschuldigung, schlaf weiter kleine Hobbit Dame, wir sehen uns bestimmt morgen beim Frühstück"
Doch Halifonsa hatte vom klanglichen Finale von Ficerath's Festmahl nichts mitgekriegt und schlummerte friedlich weiter.
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 15.11.10 20:26
Wehmütig blickte Francisca in den Sonnenuntergang. Ihre Heimat, das Auenland fehlte ihr in diesem Moment so sehr. Der Sonnenuntergang im Auenland war so unbeschreiblich schön, dass sie sich, alsbald sie ihre Augen schloß, das Gefühl hatte, sie wäre dort. Francisca öffnete ihre Augen und stellte fest, dass es bereits dunkel geworden war, ein Blick in den sternenklaren Himmel sagte ihr, dass es schon Mitternacht sein musste. So lange war sie hier gesessen? Eilig packte sie ihr Hab und Gut zusammen, schnallte sich inren Rucksack mit all ihren Habseligkeiten, die zum größten Teil aus den Zutaten für Eier und Zwiebeln (sie liebte Eier und Zwiebeln über alles) und knusprig gebratener Schinken bestand, auf den Rücken und lief einfach los. Wohin sollte ihr Weg gehen... instinktiv wusste sie, dass der Weg sie nach Hause führen sollte.
Auf ihrem Weg durch Wegscheid kam ihr ein Eichhörnchen entgegegen, dass ihr über die haarigen Füße lief. Belustigt kicherte Francisca in sich hinein. Es könnte das Eichhörnchen von Ethriana gewesen sein... es hatte etwas fallen gelassen... oder einfach nur verloren... ein Blatt war es. Francisca bückte sich und hob es auf. Das Blatt stammte eindeutig vom Baum der auf dem Hof des Sippenhauses stand. Was um alles in der Welt war der Grund, dass das Eichhörnchen so hastig an ihr vorbeirannte... Francisca wurde neugierig. Sie lief schneller und erreichte bereits die Siedlung in Michelbinge. Im Sippenhaus brannte Licht und einige ihrer Sippenbrüder und Schwestern waren bereits dort eingetroffen. Francisca lief hinein, neugierig, was der Grund der Versammlung war. Sie winkte zur Begrüßung in die Runde als sie ein neues Gesicht erblickte. Halifonsa hießt die Hobbitdame. Sie verteilte wohl gerade Kuchen. Ihr Magen knurrte augenblicklich und sie hatte ja auch schon eine Weile nichts mehr gegessen, um genauer zu sein, schon vor 2 Stunden! Sie setzte sich zu Ficerath, der sich bereits über den herrlich duftenden Kuchen hergemacht hatte und griff ordentlich zu. Schmatzend und kichernd begrüßte sie Halifonsa und war ganz aufgeregt, so dass sich ihre Wangen vor lauter Eifer rot färbten und erzählte ihr von ihren Reisen.
Herzlich Willkommen
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 17.11.10 1:00
Der kurze Ritt vom Festbaum zum Sippenhaus gestaltete sich ausgesprochen malerisch. Die alten Straße, die sich zwischen Feldern und grünen Hügeln wand, hat sich fast nicht verändert, außer vielleicht, dass durch das Herbstfest eine ungewöhnliche Betriebsamkeit herrschte, die Biandriel hier nur selten erlebt hat. Da sind sogar ein paar bekannte Gesichter die freundlich Grüssen als diese vorbeiritt. Ihre Sippe ist ja bekannt, sich mutig allen Widrigkeiten Mordors entgegenzustellen und hat sich dadurch zumindest im Auenland einen guten Ruf zugelegt, zumal sie ihr Quartier nur allzugerne in der hiesigen Siedlung aufgeschlagen hat.
Biandriel war so in Gedanken vertieft, dass sie gar nicht mitbekommen hat, dass ihr treues Pferd Äneas schon die Eggenstrasse entlang Ritt. Voller Vorfreude auf zu Hause, bogen Pferd und Reiter in Richtung Sippenhaus ab...kurz vor der Tür stieg die Kundige von ihrem Pferd und band es neben den anderen fest, nicht ohne mich wieder daran zu erinnern und vorallem zu ärgern, dass ich Halifonsa ganz vergessen habe. Doch moment...was war den das...verwundert sah sie, wie Luhka ums Haus schlich. Als diese Biandriel entdeckte, kam sie ganz aufgeregt herüber um sie zu begrüssen und zu berichten, dass diese eine alte Hobbitdame namens Halifonsa zusammen mit einem frisch gebackenen Kuchen in unserem Sippenhaus allein gelassen hat. Nachdem Bia von ihrer Vergesslichkeit berichtete (kann ja schon mal passieren, wenn man den Zwergen Morias helfen will) machten sich beide auf den Weg in die grosse Sippenhalle.
Dort trafen die zwei Tramor, Binara, Ficerath, Ethriana, Francisca und den müden Grothardt einträchtig beim Essen an. Holla...dachte Biandriel bei sich...soviele gleichzeitig halten sich selten hier auf...sind ja alle mit der Verteidigung von Mittelerde beschäftigt. Da fiel ihr Blick auf Halifonsa, die etwas schüchtern am Kopfende saß. Freudig trat die Kundige auf die Hobbitdame zu, ging in die Hocke um auf Augenhöhe zu sein und begrüsste diese wie es sich gehörte.
Anschließend berichtet Biandriel den anderen Sippenmitglieder bei einem ordentlichen Stück Kuchen (mmh Luhka hat sich wieder mal selber übertroffen), wie Halifonsa und sie sich getroffen haben und das diese nach einem neuen Wirkungskreis gesucht hat. Nach drei oder vier Bier im Grünen Drachen, haben beide ausgeheckt, dass es doch Schade wäre, dass Sippenhaus solange allein zu lassen und das es das beste wäre, wenn immer jemand da wäre, der es in Ordnung hält. Da Halifonsa ja schon relativ alt war, zumindest zum kämpfen, wie sie an diesem besagten Abend immer betonte, kamen beide zum Schluss, dass die Hobbitdame die beste Wahl für diesen Posten wäre.
Nachdem alles erzählt war, wurde dieser Vorschlag gerne aufgegriffen...nur allzuoft stand das schöne Auenland-Haus einfach leer da...auch waren sich alle einig, dass es auch schön sei, wenn jemand bei einer kleinen Verschnaufpause da wäre, damit man nicht alleine essen muss (das gilt ja bekanntlich nicht nur für Hobbits).
Nach dem guten Essen und dem gemeinsamen aufräumen, ließ die Sippe inklusive ihres neuen Sippenmitgliedes den Tag am Feuer mit Geschichten erzählen, einem (oder zwei oder etwa drei) Humpen Bier (für Grothi wars ein "Export") und der ein oder anderen Pfeiffe ausklingen.
Also Halifonsa...auch von mir ein herzliches Willkommen.
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 17.11.10 10:28
Und tatsächlich: Als Ethriana am Sippenhaus ankam, hatte Sie mit dieser Anzahl an Sippenschwestern und - brüdern nicht gerechnet. Das Eichhörnchen hatte nicht übertrieben! Im Gegenteil, es kamen sogar immer mehr hinzu. Und das alles wegen eines Hobbits? Man durfte also gespannt sein.
Sie betrat das Sippenhaus und was dann geschah, würde man nicht glauben, wenn man es nicht selbst miterlebt hat. Ethriana lachte lauthals los. Es war ein herzhaftes Lachen, gepaart mit einem Quentchen Schadenfreude. Alle drehten sich zur ihr um, fest in der Annahme, die Kundige lachte über den Neuzugang in der Sippe. Doch weit, weit gefehlt. Ihr Blick traf nämlich Ficerath - und kurz darauf seinen angesengten Bart und die gestopfte und geflickte Robe. Was für ein Anblick! Fice hingegen fand das gar nicht so lustig und kniff die Augen drohend zusammen, als er den Spott bemerkte. In Gedanken dankte Ethriana ihrer Keilerkopf-Maske, die ihr sonst schulterlanges Haar bisher vor schlimmeren bewahrt hatte. Im Laufe des Abends würde sie Fice noch in Bezug auf seinen Bart befragen und necken, soviel ist sicher.
Ehe sie sich versah, wurde sie auch von allen anderen begrüßt und zu einem Tisch geleitet. Auf dem Weg dahin nahm man ihr helfend den Stab ab, von rechts wurde Wein eingegossen und von links reichte jemand einen Teller. Freundlich wie eh und je, dachte sich die Kundige und erblickte dann Halifonsa. Da ist sie ja, die Hobbit-Dame. Diejenige, welche. Spontan stand Ethriana wieder auf, murmelte einen (für die meisten anwesenden) unverständlichen Satz und der Raum tränkte sich ein helles, warmes Licht. "Herzlich willkommen in unserer Mitte", begann Sie und begrüßte Halifonsa mit knappen, aber bestimmten Worten. Redselig war Ethriana nicht wirklich, aber bei einem solchen Anlass wollte sie es sich eine persönliche Begrüßung nicht nehmen lassen.
"Hast jetzt lange genug im Mittelpunkt gestanden, super Auftritt, setz Dich endlich hin und nimm Dir ein Stück Kuchen, Mensch!", rief Francisca über den Tisch und klatschte spöttischen Beifall, "Das kann ja keiner aushalten!". Die Schurkin war eine der wenigen Personen, die bei einer solchen Aussage nicht sofort in einen Frosch verwandelt wurde. Ethriana wusste, wie es gemeint war und setzte sich wieder hin. Francisca ließ die Kundige nicht aus den Augen und als sich ihre Blicke erneut trafen, deutete Franci nach unten, an ihre Seite. Ethriana folgte dem Blick - und sah einen toten, kalten Fisch am Gürtel der Schurkin baumeln! Da war er wieder, der Fisch. Mit diesem schlug die Schurkin gerne einmal ihren "Freunden" ins Gesicht. Auch Ethriana hatte seinerzeit in einem Moment der Unachtsamkeit einen "abbekommen". Wieder fing die Kundige herzhaft zu lachen an. Heute, soviel stand fest, heute würde das Grauen keine Chance haben.
Es folgte ein ausgiebiges Essen und, wie es sein muss, ein ausgiebiges Aufräumen. Ab und an stand Ethriana am Fenster und genehmigte sich ein ordentliches Pfeifenkraut, als sie von Binara, mit einer Bürste in der einen und einem Eimer Wasser in der anderen Hand, aufgefordert wurde, sich doch "gefälligst" wieder am gemeinsamen Aufräumen zu beteiligen. "Garstiger kleiner Hobbit", dachte sich die Kundige und tat wie ihr geheißen.
Kurze Zeit später war tatsächlich alles aufgeräumt und einer nach dem anderen fand sich am Feuer ein. Ethriana war, wie bereits erwähnt, nicht sonderlich redselig und das Erzählen langer Geschichten lag ihr nicht besonders. Doch war sie gespannt auf das, was die anderen in den letzten Tagen erlebt hatten. Schließlich war es schon eine Weile her, seit sich alle das letzte Mal getroffen hatten. Nachdem alle anwesenden mit Bier, Wein und Spülwasser (Franciscas Lieblingsgetränk) versorgt waren, ergriff Ethriana das Wort und bat Ficerath darum, zu erzählen, warum sein Bart heute kürzer und schwarzer als sonst ist. Alle drehten sich zu Fice um und der eine oder andere erkannte erst jetzt, was Ethriana meinte.
"Na warte, das bekommst Du wieder.." schwor Fice in Gedanken und begann zu erzählen...
Gast Gast
Thema: Re: Halifonsa Wurzel 17.11.10 22:40
Es war ein langer Abend gewesen. Jetzt nachdem alles wieder aufgeräumt war, legte Halifonsa die behaarten Füße auf den Tisch, schmauchte an ihrer Pfeife und ließ den Blick über das bunte Volk schweifen, dass sich in diesem Haus eingefunden hatte. Hobbits, Menschen, Zwerge und sogar Elben. Schläfrig lauschte Halifonsa dem leiser werdende Stimmgewirr. Es vermischte sich mit dem Knacken des Kamins und die Gesichter flackerten wie Flammen vor ihren kurzsichtigen Augen. Sie alle waren offensichtlich ihretwegen gekommen. Das verwunderte Halifonsa Wurzel nicht, denn schließlich war sie ein weitgereister Hobbit, bis hinter Buckelstedt war sie schon gewesen, und man kannte sie eben, aber stolz machte es sie doch. Und man hatte ihr eine Stelle als Haushälterin angeboten. Die alte Bäuerin nickte gedankenverloren. Nette Leute. Sogar die Ausländer. Noch während sie einnickte begann sie eine Einkaufsliste zusammen zu stellen. Es fehlte Tee und ein Regenschirmständer. Halifonsa begann zu schnarchen.